Ausbildungsplan Biologie
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Ausbildungsplan
A. Grundlegende Kompetenzen
Die Referendare kennen die Stellung des Fachs Biologie im Fächerkanon der Naturwissenschaften und wissen um seine Bedeutung für den Erziehungs- und Bildungsauftrag des Gymnasiums. Auf der Basis ihrer fachwissenschaftlichen Ausbildung sind sie in der Lage, sich zu einzelnen schulrelevanten Themen zusätzlich erforderliche Fachkenntnisse anzueignen.
Sie kennen die verbindlichen Bildungsstandards im Fach Biologie sowie im Fächerverbund BNT und können sie schülergerecht im Unterricht umsetzen. Sie beherrschen dazu verschiedene didaktische Ansätze und Methoden und wissen diese in die aktuelle fachdidaktische Diskussion einzuordnen. Sie sind in der Lage, sowohl einzelne Unterrichtsstunden als auch Unterrichtseinheiten unter Beachtung fachdidaktischer und pädagogischer Grundsätze zu gestalten.
Sie können die Bezüge der Biologie zu anderen, insbesondere naturwissenschaftlichen Fächern, analysieren und bei der Unterrichtsgestaltung didaktisch passend berücksichtigen. Sie kennen geeignete Kriterien zur Beobachtung und Auswertung des Biologieunterrichts und wenden sie zielgerichtet an. Über die für alle Fächer geltenden Kompetenzen hinaus (siehe „Rahmencurriculum“ und „Didaktiken der Unterrichtsfächer“) sind im Bereich der Fachdidaktik Biologie die folgenden Kompetenzen grundlegend:
Die Referendare
- erkennen, dass das Erziehen zu bewusstem und nachhaltigem, verantwortungsvollem Umgang mit der Natur, zu Gesundheitsverantwortung und zu kritischer Aufgeschlossenheit gegenüber neuen biologischen sowie medizinischen Techniken zu den fachspezifischen und fachübergreifenden Aufgaben des Fachs Biologie gehört;
- kennen fachspezifische Unterrichtsprinzipien und wenden sie schüler- und handlungsorientiert an;
- können Unterricht gestalten, der den naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn durch Beobachtung und Experiment nachzeichnet;
- können Informationen in fachspezifischer Form anschaulich aufbereiten und dabei digitale Medien in sinnvoller Weise einsetzen;
- kennen verschiedene Arbeits- und Unterrichtsformen sowie unterschiedliche Sozialformen des Unterrichts und deren Eignung für den Fachunterricht und setzen sie passend für ihre Unterrichtsgestaltung ein;
- planen strukturiert und didaktisch schlüssig Einzel- und Doppelstunden sowie Unterrichtseinheiten, führen sie schülergerecht durch und bereiten sie angemessen nach;
- legen bei der Unterrichtsgestaltung Wert auf eine motivierende alters- und anforderungsgerechte Vorgehensweise auf allen Schulstufen und auf eine Förderung des eigenständigen Arbeitens der Schüler;
- kennen Möglichkeiten zur Binnendifferenzierung und wenden sie situationsgerecht an;
- sind in der Lage, spezifisch biologische Arbeitstechniken im Unterricht einzusetzen;
- planen Unterricht auch langfristig unter Berücksichtigung des Bildungsplans und des Schulcurriculums und beziehen dabei gegebenenfalls Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Fächern ein;
- vernetzen biologische Themen mit affinen Inhalten anderer Fächer;
- kennen traditionelle sowie moderne Lehr- und Lernmittel und setzen sie funktional und angemessen ein;
- kennen die Bedeutung außerschulischer Lernorte und beziehen die unmittelbare Naturanschauung so weit wie möglich in die Unterrichtsplanung ein;
- beherrschen die Durchführung von Experimentalunterricht;
- kennen fachspezifische Methoden und Probleme der Leistungsbewertung und berücksichtigen diese bei der Konzeption von Leistungsüberprüfungen und ihrer schülergerechten Umsetzung im Unterricht.
B. Didaktik und Methodik des Fachs
1. Ausbildungsabschnitt: Vorbereitung selbstständigen Unterrichtens
Die Referendare erweitern ihre in der ersten Ausbildungsphase an Hochschule, Seminar und Schule erworbenen fachlichen und didaktisch-methodischen Kompetenzen und lernen, diese in der eigenen Unterrichtspraxis umzusetzen. Sie erwerben die Fähigkeit, Einzel- und Doppelstunden differenziert zu beobachten, zunehmend effizient zu planen und zu organisieren sowie sie unter fachlicher Anleitung durchzuführen, auszuwerten und kritisch zu reflektieren.
Die Referendare sind zunehmend in der Lage, Unterricht langfristig zu planen. Sie lernen dabei verschiedene fachspezifische Unterrichtsformen, unterrichtliche Vorgehensweisen und Sozialformen des Unterrichts kennen und üben diese im begleiteten Ausbildungsunterricht kompetenzorientiert ein. Sie zeigen Offenheit für innovative Lehr- und Lernverfahren, die vor allem selbstständiges und handlungsorientiertes Arbeiten der Schüler fördern, und können die Bedeutung dieser Verfahren für den Unterricht zunehmend sicher beurteilen.
Die Referendare erarbeiten schwerpunktmäßig wichtige Unterrichtsthemen für verschiedene Klassenstufen und entwickeln so zentrale fachliche, methodische und personale Kompetenzen weiter. Sie gestalten ihren Unterricht kognitiv aktivierend, binnendifferenzierend sowie wissenschafts- und problemorientiert, damit Schüler naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen kennen lernen, einüben und selbstständig auf neue Problemstellungen anwenden können, so weit wie möglich auch durch eigenständiges Experimentieren.
Die Referendare
- können fachdidaktische Grundlagen des Biologieunterrichts darlegen;
- können verschiedene Unterrichtskonzepte beurteilen und sachgerecht für das eigene Unterrichtsvorhaben adaptieren;
- wählen für den Unterricht geeignete Inhalte und Methoden unter dem Aspekt der Kompetenzorientierung aus;
- berücksichtigen bei der Planung von Unterricht didaktische Prinzipien wie Problemorientierung, altersgerechte didaktische Rekonstruktion, Umgang mit Präkonzepten, Anschaulichkeit, exemplarisches Lehren und Lernen, entdeckendes Lernen, spiralcurriculare Progression sowie Handlungs-, Problem- und Wissenschaftsorientierung;
- berücksichtigen bei der Planung von Unterricht Aspekte des fächerverbindenden Unterrichts. Dabei beziehen sie Formen der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung und der Modellbildung sowie verschiedene biologische Arbeitsmethoden ein;
- wählen Medien sicher aus und können sie zur Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen funktional und schüleraktivierend einsetzen;
- können Experimentalunterricht sach- und schülergerecht planen und durchführen; dabei beherrschen sie den Umgang mit den üblicherweise im Biologieunterricht eingesetzten Organismen, Laborgeräten und Chemikalien unter Beachtung der jeweiligen Sicherheitsbestimmungen;
- kennen Methoden der Diagnose und Förderung und berücksichtigen diese bei der Unterrichtsplanung;
- können Unterrichtsmaterialien für die Binnendifferenzierung des Unterrichts zweckmäßig auswählen und erstellen sowie zielführend einsetzen;
- fördern, der Schulstufe angemessen, den Auf- und Ausbau fachsprachlicher Kompetenz; sie wenden dabei angemessene Formen der Differenzierung und Individualisierung an;
- wissen um die Bedeutung einer einheitlichen Fachsprache innerhalb der Naturwissenschaften;
- können auf der Grundlage naturwissenschaftlicher Arbeits- und Denkweisen zunehmend selbstständig und zielorientiert Lehrer-Schüler-Gespräche planen und führen;
- wenden verschiedene Formen der Ergebnissicherung an und sind in der Lage, diese kritisch zu reflektieren;
- sind mit den Verfahren der fachbezogenen Leistungsbewertung vertraut und kennen die Korrekturverfahren bei zentralen Prüfungen;
- kennen verschiedene außerschulische Lernorte und können die spezifischen Möglichkeiten zur Unterrichtsgestaltung nutzen;
- können Ergebnisse der eigenen unterrichtlichen Praxis angemessen auswerten und in geeigneter Form dokumentieren.
2. Ausbildungsabschnitt: Begleitung selbstständigen Unterrichtens
Die Referendare reflektieren ihren eigenen selbstständigen Unterricht kritisch, zunehmend differenziert und sind in der Lage, weiterführende Planungsperspektiven aufzuzeigen. Sie erarbeiten und erproben im Rahmen ihrer Lehraufträge Unterrichtseinheiten mit zunehmender Sicherheit. Sie wenden eigenverantwortlich verschiedene Verfahren zur Leistungsmessung und -beurteilung an.
Die Referendare nutzen in den Seminarveranstaltungen zunehmend ihren Kompetenzzuwachs bei der Erschließung weiterer Themenfelder. Während der Vorbereitung erkennen sie im Unterrichtsverlauf zu erwartende Schwierigkeiten immer besser und gewinnen größere Sicherheit bei der Schwerpunktsetzung, Erschließung und Umsetzung der zu vermittelnden Kompetenzen. Bei der Unterrichtsplanung und -durchführung kooperieren sie sowohl fachintern als auch bei Bedarf fachübergreifend und beziehen außerschulische Lernorte und bei Bedarf Experten ein. Sie beraten Schüler zunehmend sicher und werden in Elterngesprächen als kompetente Partner wahrgenommen.
Die Referendare
- erstellen Jahrespläne unter Berücksichtigung der Leitperspektiven des Bildungsplanes sowie fachbezogener und schulorganisatorischer Rahmenbedingungen;
- erweitern ihre Kenntnisse und Fertigkeiten im Experimentieren;
- können den Beitrag des Fachs Biologie im Rahmen des erziehenden Unterrichts beurteilen und unterrichtlich realisieren;
- erlangen Routine in der Reflexion über angemessenen Einsatz der Fachsprache;
- können verschiedene didaktische Konzepte und alternative Wege zur Erschließung von Themen analysieren und gegeneinander abwägen; dabei orientieren sie sich an der naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweise;
- erlangen Routine in Auswahl und Einsatz moderner und traditioneller Medien, können ihren didaktischen Wert sicher beurteilen und leiten Schüler zur sachgerechter Nutzung moderner Medien an;
- wenden zur Leistungsmessung verschiedene Verfahren an und nutzen die Ergebnisse zur Analyse individueller Fördermöglichkeiten;
- kennen verschiedene Instrumente der Selbst- und Fremdevaluation und wenden diese auf den eigenen Unterricht an, auch gemeinsam mit Ausbilder und Mentor;
- erweitern ihre Kenntnisse und Fertigkeiten im Zusammenhang mit der Planung, Organisation und Durchführung von Lerngängen, Exkursionen und Aktivitäten an anderen Lernorten;
- können Schüler sowie Eltern beraten; dabei berücksichtigen sie fachliche, pädagogische und psychologische Aspekte;
- erkennen die Bedeutung einer gut ausgestatteten und betreuten schulischen Biologiesammlung für die effiziente Unterrichtsvorbereitung;
- gewinnen im Rahmen des Fächerverbundes BNT auch Einblick in den Unterricht der Fächer Chemie und Physik sowie in den Arbeitsbereich Technik und können an Beispielen die Beiträge und Beziehungen der Biologie zu diesen Fächern darlegen.
3. Module
- Beispiele für ergänzende Themen außerhalb des Pflichtbereichs;
- Praktika mit weiteren Experimenten zu Themen der Kursstufe;
- Erschließung weiterer außerschulischer Lernorte;
- Möglichkeiten der Einbindung biologischer Themen im Seminarkurs;
- fächerverbindende Projektarbeit;
- weitere Beispiele für fächerverbindende Themen im Fach NwT, aktuelle fachdidaktische Themen.